Karl-Heinz Edelmann in den Ruhestand verabschiedet

Von 1990 bis 2004 Leiter der KWA Fachschule für Altenpflege, von 2005 bis 2020 Aufbau und Leitung des KWA Bildungszentrums, mit zuletzt 10 KWA Schulen in Pfarrkirchen und Bad Griesbach sowie einem KWA Fort- und Weiterbildungszentrum

Unterhaching/Pfarrkirchen/Bad Griesbach, 31. März 2021. – Bereits zum 1. Januar hat Karl-Heinz Edelmann die Verantwortung für das KWA Bildungszentrum in die Hände seiner Nachfolgerin Bettina Schmidbauer gelegt, um einen möglichst guten Übergang sicherzustellen – und seither am Aufbau des KWA Bildungszentrums München mitzuarbeiten. Letztgenanntes will er auch – in überschaubarem Umfang – noch im Ruhestand tun, dabei all seine Erfahrungen einbringen. In den Ruhestand tritt der 65-Jährige am 1. April ein: nach 33 KWA-Jahren. Zeit für eine Betrachtung dessen, was Karl-Heinz Edelmann für KWA und Niederbayern geschaffen hat.

 

Seine berufliche Laufbahn begann der in Nürnberg Geborene und in der Oberpfalz Aufgewachsene als Krankenpfleger in Großhadern am Krankenbett. Zwischen Anästhesie, Intensivmedizin und Orthopädie wuchs in ihm der Wunsch, sich weiterzubilden: zum Lehrer für Pflegeberufe. „Schon damals war das KWA Stift Rottal immer im Gespräch: als Leuchtturm im Bereich der Langzeitpflege und der geriatrischen Reha“, berichtet Edelmann. Er hat sich das Stift in Bad Griesbach angeschaut, sei tief beeindruckt gewesen, unter anderem von der modernen Arbeitstherapie, der Beschäftigungstherapie und der Physiotherapie. Außerdem gab es da auch eine Fachschule für Altenpflege. „Als ich mich erstmals mit Altenpflege beschäftigt habe, wurde mir klar, dass man da genau das macht, weshalb ich in die Pflege gegangen bin: Man orientiert sich am Menschen und seinen Ressourcen, kann Beziehungen aufbauen“, so Edelmann. Im April 1988 fing er im Stift Rottal an der KWA Fachschule für Altenpflege als Lehrkraft an, zwei Jahre später übernahm er die Schulleitung – damals gab es 32 Schüler.

 

Edelmann war einer der Ersten in Bayern, der eine berufsbegleitende, dreijährige Altenpflegeausbildung anbot. Die Idee stieß auf große Resonanz, schnell hatte er über hundert Schüler. Mit einer Dependance in Arnstorf konnte die Schule weiterwachsen. Irgendwann waren es 170 Schüler. Bei Klassentreffen mit ehemaligen Schülern kristallisierte sich ein Bedarf für Fortbildungen heraus. Infolge bemühte sich Edelmann um Menschen mit besonderer Expertise, beispielsweise bezüglich neuer medizinischer Entwicklungen oder in Hygienefragen, und gewann sie als Dozenten für sein KWA-Fortbildungsprogramm. Die Resonanz war phänomenal. Diese zweite Schiene – Fort- und Weiterbildungen – wurde ein festes Verbindungsstück zu den Einrichtungen und beschert dem „BIZ“ immer wieder neue Schüler und an Fortbildung Interessierte. Man kennt einander, man schätzt einander. Die Dependance in Arnstorf wurde aufgegeben, stattdessen vor 15 Jahren in Pfarrkirchen Klassenzimmer angemietet. Fort- und Weiterbildungsangebote wurden ausgebaut. Zur 1-jährigen und 3-jährigen berufsbegleitenden Altenpflegeschule kamen die Berufsfachschule für Sozialpflege, die vor allem Mittelschüler „abholt“, sowie die Fachschulen für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe. Schnell mangelte es an Schulraum – obwohl man die Schule in Bad Griesbach weiterführte.

 

Da der damalige Pfarrkirchener Bürgermeister Georg Riedl von der Arbeit an den KWA-Schulen begeistert war und KWA unbedingt am Ort halten wollte, setzte er sich im Stadtrat für einen Neubau ein. Diesen hat KWA seit April 2012 angemietet und füllt ihn mit Leben: mit Schülern, Lehrern und Verwaltungskräften, die sich der Bildung verschrieben haben.  „In die Planung des Gebäudes in der Gartlbergstraße war ich eng eingebunden, in der Konzeption federführend. Im Vorfeld hatte ich dennoch gewisse Bedenken, ob wir das große Gebäude dauerhaft füllen können“, verrät Edelmann. Das Füllen gelang rasch und dauerhaft – nicht zuletzt dank der engagierten Lehrkräfte und Schulleiterinnen, die Edelmann für das moderne Schulkonzept begeistern konnte. Mit Bettina Schmidbauer hat er seit 15 Jahren eine Mitarbeiterin mit neuer Expertise im Bereich Erziehung. Vor sieben Jahren setzte er sie als Leiterin an die Spitze der neugeschaffenen Fachakademie für Sozialpädagogik. Ein weiteres Erfolgsmodell. Mit fünf-, sechshundert Schülern ist das KWA Bildungszentrum in Niederbayern eine feste Größe und soll es auch bleiben: Ein weiterer Neubau ist bereits im Gespräch. 

 

Was das KWA Bildungszentrum so erfolgreich macht? „Wir leben im BIZ von der Teamarbeit und gemeinsamen Zielvorstellungen“, so die Einschätzung von Karl-Heinz Edelmann, „schwächere Schüler nehmen wir an die Hand, geben keinen verloren.“ Explizit lobt er sein Team, betont: „Nur dann, wenn Menschen sich mit ihrer Arbeit identifizieren und am richtigen Platz sind, kann so etwas wie bei uns am Bildungszentrum gelingen.“  Reserl Sem und Walter Taubeneder will der scheidende Leiter des KWA Bildungszentrums namentlich genannt haben: Die ehemalige und der noch aktive Landtagsabgeordnete haben KWA in vielen Belangen unterstützt – wozu Edelmann jeweils ein Beispiel nennt: „Ohne Reserl Sem gäbe es bei uns keine Fachakademie, ohne Walter Taubeneder keinen Verzicht auf Schulgeld in Bayern.“

 

„Karl-Heinz Edelmann hat seine Ideen stets mit großem Elan verfolgt und alles, was er sich vorgenommen hat, ist ihm gelungen“, ordnet KWA-Vorstand Horst Schmieder die herausragende Leistung des von ihm sehr geschätzten langjährigen Leiters des KWA Bildungszentrums ein und betont: „Ein Platz in den KWA-Annalen ist ihm sicher.“ Eine Abschiedsfeier wird nachgeholt, wenn die Corona-Situation dies erlaubt.