Für Kinderpfleger und Erzieher ist es einfach wunderschön, die einzelnen Entwicklungsschritte vom Kleinkind bis hin zum Vorschulkind zu begleiten. In der Kinderkrippe kann man die sprachliche und motorische Entwicklung erleben, anschließend die Kinder dann bis zur Schulreife führen. Im Hortbereich kann man den Weg von Kindern bis hin zur Pubertät mitgestalten. Auf diese ganze Bandbreite bereiten wir unsere Schüler und Studierenden vor. Ich selbst fand einen persönlichen Zugang zur Arbeit mit jungen Menschen bereits in der Oberstufe und dann auch während des Studiums: Ich bin über Jahre hinweg in den Sommerferien mit Schulkindern aus sozialen Brennpunkten an die Nordsee gefahren, als Betreuerin, für drei Wochen. Meine Mutter war Erzieherin, auch das hat mich geprägt.
Vor allem die Möglichkeit, unsere Schüler online zu beschulen. Wir fahren unseren ganz normalen Stundenplan. Dabei starten wir den Online-Unterricht mit einer Befindlichkeitsrunde, um zu erfahren, wie es den Schülern geht. Diesen direkten Kontakt mit den Schülern halte ich für ganz wichtig. So sind wir immer nah am Schüler. Wo möglich gehen unsere Praxis-Lehrkräfte auch jetzt zu Praxisbesuchen in die Einrichtungen. Wo es nicht möglich ist, nutzen sie ersatzweise eine Videokonferenzschaltung oder eine Videoaufzeichnung, um die Schüler im Arbeitsumfeld zu begleiten. Nur so können sie anschließend mit dem Schüler in die Reflexion gehen – ebenfalls online. Auch die Lernplattformen Mebis und Moodle werden von Schülern und Lehrern rege genutzt.
Gleich zum Wochenbeginn gibt es unter der Moderation eines Lehrers eine Runde, in der die Schüler sich austauschen können über das, was in den verschiedenen Einrichtungen auf der Agenda steht und was wie gelöst wird. Da wird dann beispielsweise berichtet, wie gerade zu den Eltern und Kindern Kontakt gehalten wird. Gute Ideen nehmen die Schüler in ihre eigene Einrichtung mit und eine Woche später ist dann vielleicht schon von anderen Schülern zu hören, dass man das jetzt auch so macht. So können alle voneinander lernen und sich gegenseitig Tipps für den beruflichen Alltag geben, der ja gerade schon ein anderer ist.
Dass wir sehr kreativ sein können und dabei auch den Rückhalt von KWA haben. Derzeit müssen wir mit vielen Ungewissheiten leben und arbeiten, deshalb ist es gut, dass wir auch mal etwas ausprobieren können. Insbesondere zu Beginn der Pandemie war es sehr wertvoll, dass wir von der KWA-Firmenzentrale beim Ausbau unserer digitalen Plattformen mit Know-how und Equipment viel Unterstützung bekommen haben. Ich arbeite jetzt ja schon 15 Jahre am KWA Bildungszentrum, habe immer viel Wertschätzung erfahren. Das zeichnet die Einrichtung aus. Das KWA Bildungszentrum steht nicht für das Engstirnige, sondern eher für den Freigeist – aus der Überzeugung heraus, dass sich dadurch selbstbewusste, starke Persönlichkeiten entwickeln. Auch unsere Schüler können sich abseits der konventionellen Wege einbringen, mit eigenen Ideen oder auch konstruktiver Kritik.
Mit Blick auf Corona und die derzeitigen Einschränkungen werden ganz neue Aufgaben auf Erzieher zukommen. Die Kinder, die im Alter von 0 bis 3 Jahren erste Sozialkompetenz erwerben, sehen derzeit keine normalen Gesichter. Die nonverbale Kommunikation in Krippen und auch in der Öffentlichkeit beschränkt sich im Moment auf den Augenkontakt, die untere Gesichtshälfte ist durch Masken verdeckt. Dieses Defizit muss aufgearbeitet werden. Auch in der Schule wird man viel auffangen müssen, insbesondere bei den Erstklässlern, da nicht alle Eltern gut unterstützen können – vor allem dann nicht, wenn es wenig Raum gibt und wirtschaftliche Sorgen vorherrschen. Die Zukunftsaussichten für Erzieher sind auch auf lange Sicht sehr gut, der Bedarf ist groß. Und er wird noch größer werden, wenn jedes Grundschulkind einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz hat. Auch da ist der Erzieher gefragt. Insofern ist die berufliche Perspektive sehr gut, die Aufgabenbereiche sind vielfältig.
Das KWA Bildungszentrum ist der überregionale Bildungsträger von KWA Kuratorium Wohnen im Alter mit zwei Schulstandorten und insgesamt sechs Fachschulen und Berufsfachschulen in Pfarrkirchen und Bad Griesbach. Zusammen mit den Fortbildungszentren für Pflegeberufe und pädagogische Berufe, sowie dem Fortbildungszentrum Podokolleg nehmen derzeit rund 450 Personen die vielfältigen Bildungsangebote wahr.
Die Schüler der Berufsfachschulen des KWA Bildungszentrums haben die Möglichkeit, sich auf vielen Ebenen aktiv ins Schulleben einzubringen. In der Schülermitverantwortung (SMV) gestalten gewählte Schülersprecher mit Ideen und Engagement die Schulen und das Schulwesen mit. Sie stehen auch bei Fragen, Anliegen oder Vorschlägen gerne als Ansprechpartner zur Verfügung: apsp-smv@kwa.de